Lerninhalte der Ausbildung Verfahrensbeistand

Modul 1: Die Arbeit des Verfahrensbeistands
  • Funktion und Aufgaben
  • Vorgehensweise, Rechte und Pflichten
  • Umgang mit Vertraulichkeit, Freiwilligkeit / Arbeiten im Zwangskontext
  • Schweigepflicht und Parteilichkeit
  • Unabhängigkeit gegenüber den Verfahrensbeteiligten
  • Berufsrolle und Berufsethik, Erwartungen an den Verfahrensbeistand
  • Abgrenzung zur Beratung und zur Mediation
  • Abgrenzung zur Arbeit als Umgangspfleger und Ergänzungspfleger
  • Kooperation mit sozialen Institutionen und Akteuren sowie mit den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe
  • Praxisfälle
Modul 2: Das Kindschaftsrecht
  • Das Kind als Träger eigener Rechte: Grundrechte im Kindschaftsrecht, Elternrecht vs. Kindesrecht, Beachtung der Kindesrechte im familiengerichtlichen Verfahren
  • Der Verfahrensbeistand im Kindschaftsrecht
  • Die elterliche Sorge: Elemente, Inhaberschaft und Folgen bei Trennung & Scheidung
  • Das Umgangsrecht: Rechte & Pflichten, Bestandteile, Umgang mit den Eltern, Umgang mit Großeltern, Geschwistern und sonstigen Bezugspersonen, Auskunfts- und Umgangsrecht des leiblichen, nicht rechtlichen Vaters
  • Betreuungsalternativen für Kinder nach Trennung und Scheidung aus rechtlicher Sicht
  • Die Kindeswohlgefährdung nach §§ 1666, 1666 a BGB
  • Abstammung: Mutterschaft & Vaterschaft, Verwandtschaft
  • Adoption: Minderjährigenadoption, Volljährigenadoption
  • Freiheitsentziehung durch Unterbringung gemäß § 1631 BGB
  • Weitere Kindschaftsrechte: Namensrecht, Kindesunterhaltsrecht
  • Kinder- und Jugendhilfe gemäß SGB VIII
  • Praxisfälle
Modul 3: Das familiengerichtliche Verfahren nach dem FamFG
  • Juristische Grundlagen des FamFG: Grundprinzipien & Allgemeine Vorschriften, Verfahren in Familiensachen
  • Professionelle Angebote nach den §§ 36 f. FamFG: Vergleich, Beratung, Mediation & Güterichter
  • Grundlagen der Verfahrensbeistandschaft gemäß §§ 158, 158 a (neu) FamFG
  • Überblick über das Verfahren in Kindschaftssachen gemäß §§ 151 ff. FamFG
  • Überblick über die weiteren Verfahrensarten gemäß §§ 169 ff., 186 ff. und 167 iVm 312 ff. FamFG: Abstammungs- und Adoptionssachen sowie die Unterbringung Minderjähriger
  • Praxisfälle
Modul 4 + Modul 5: Das Gespräch mit dem Kind – Grundlagen der Entwicklungspsychologie und Praxistag
  • Entwicklungspsychologische Grundkenntnisse
  • Grundlagen der Bindungstheorie
  • Umgangsmodelle (Residenzmodell, Wechselmodell, Nestmodell) und ihre Vorteile und Nachteile aus entwicklungspsychologischer Sicht
  • Kommunikation mit Kindern in Krisensituationen
  • Grundlagen Interaktionsbeobachtung
  • Umgang mit traumatisierten Kindern (streitiges Umgangs- und/oder Sorgerecht, Vernachlässigung, Misshandlung, sexueller Missbrauch, Fremdplatzierung, Adoption, freiheitsentziehende Maßnahmen)
  • Besonderheiten der Situation von Pflegekindern (Umgang mit der Herkunftsfamilie, Rückführung)
  • Kindliche Suggestibilität, Verzerrungseinflüsse
  • Umgang mit psychologischen Gutachten
  • Kindeswohl und Kindeswille
  • Selbsterfahrung
  • Praxisfälle und Rollenspiel
Modul 6: Das Elterngespräch - Kommunikationsgrundlagen
  • Grundlagen der Kommunikation und Kommunikationstechniken: Paraphrasieren, Verbalisieren, Reframing, verbale und nonverbale Kommunikation
  • Grundlagen des verstehenden Fragens
  • Fragetechniken zur Gesprächssteuerung
  • Reflexion eigenen Konfliktverhaltens
  • Führen von Elterngesprächen und Vorbereitung von Elternvereinbarungen
  • Selbsterfahrung
  • Praxisfälle
Modul 7: Elternkonflikte bei Trennung /Scheidung
  • Phasen bei Trennung und Scheidung
  • Umgang mit Ambivalenzen bei den Eltern
  • Elternkonflikte bei Trennung/Scheidung – 3-Stufen-Modell
  • Unterschiedliche Konfliktdynamiken
  • Hochstrittige Elternkonflikte: Merkmale, Interventionsmöglichkeiten und Grenzen der Konfliktarbeit bei Hochstrittigkeit
  • Selbstreflektion in schwierigen Gesprächssituationen
  • Belastung von Kindern bei Elternkonflikten
  • Verarbeitung und Folgen von Elternkonflikten
  • Ambivalenzen bei Kindern: Kinder lieben beide Eltern – kann es da einen klaren „Willen“ geben?
  • Einflüsse auf die Haltung/den Willen der Kinder; Mechanismen der Entfremdung, Manipulation und Induktion
  • Gespräche mit Eltern zur Situation des Kindes/des/der Jugendlichen
  • Gespräche mit Kindern / Jugendlichen
  • Beteiligung von Kindern / Jugendlichen
  • Aspekte der Kooperation der beteiligten Professionen
  • Praxisfälle
Modul 8: Arbeitspraxis des Verfahrensbeistands – Methodeneinübung
  • Aktenstudium und Fallverstehen
  • Kontaktaufnahme zum Kind, zu Eltern/Pflegeeltern, Jugendamt, Sachverständigen am Fallbeispiel
  • Kommunikation mit dem Kind, Verhaltens- und Interaktionsbeobachtung
  • Anfertigung schriftlicher Stellungnahmen
  • Anhörung des Kindes im jeweiligen Verfahren
  • Vertretungspraktiken
  • Dokumentation
  • Abrechnung / Steuerfragen
  • Fallarbeit an konkreten Problemlagen der Kinder: Entzug der elterlichen Sorge / Wegnahme von Pflegeeltern und Umgangsberechtigten / Adoption
  • Auswertung Fallbearbeitung
Modul 9: Supervision
  • Einführung in die Supervision
  • Selbsterfahrung
  • Praxisfälle
Modul 10: Der Verfahrensbeistand im Umgangsverfahren und im Unterbringungsverfahren & Repetitorium
  • Wie kann Umgang gelingen und welches sind Faktoren, aufgrund derer Umgang scheitert?
  • „Ich will nicht zu dir!“ und „Kann ich bei dir bleiben?“ – Ambivalenz und ihre Folgen im Verfahren
  • Das Spannungsfeld zwischen dem Zwang zum Umgang und dem Respekt vor dem Willen des Kindes
  • Umgangsregelungen und begleiteter Umgang
  • Anhörung des Kindes im Umgangsverfahren
  • Spezifische Aufgaben des Verfahrensbeistands im Umgangsverfahren
  • Rolle und Aufgaben des Verfahrensbeistands nach § 167 FamFG bei freiheitsentziehenden Maßnahmen
  • Spezifische Situation des Kindes bei Unterbringungsverfahren - Gesprächsführung
  • Repetitorium und Arbeit an Praxisfällen
  • Selbsterfahrung
  • Rollenspiel
  • Auswertung Fallbearbeitung
Modul 11: Prüfungskolloquium
  • Prüfungskolloquium