Online-Mediation mit Juripax (Jonathan Barth, M.Sc.)

1. Premediation und Intake

Die Anbahnung der Mediation  verläuft entweder klassisch über persönlichen Kontakt, Telefon oder per E-Mail. Hier werden die Konditionen vereinbart und das Verhalten bei technischen Schwierigkeiten abgestimmt. Unverzichtbar ist, dass alle Beteiligten über eine eigene E-Mail-Adresse und über allgemeine Computerbedienungsfähigkeiten  verfügen. Besondere EDV-Kenntnisse sind nicht erforderlich. Das Online-Mediationsverfahren beginnt dann in der Regel über ein „Diskussionsforum“ (siehe Abbildung 2). Von diesem Diskussionsforum  wird  ein – an die Konfliktart angepasster – Intake-Fragebogen versendet, den die Konfliktparteien  ausfüllen  müssen. Das Juripax™ System ist konfliktspezifisch angelegt und bietet  für  jede Konfliktart speziell entwickelte und auf den jeweilige Konflikttypen zugeschnittene Fragebögen, Dokumente, etc. (z. B. Arbeitskonflikte, Scheidung, E-Commerce-Konflikte). Dieser Prozess dient zum einen der Informationsbeschaffung seitens des Mediators. Zum anderen sind die Konfliktparteien gezwungen, sich bei der Beantwortung der Fragebögen mit dem Konflikt zu beschäftigen.


Abbildung 2: Online-Mediationsfalleröffnung mit Juripax™

Nach Beantwortung der Fragebögen durch die Konfliktparteien erhält der Mediator eine Übersicht der Fragebögen und eine Auswertung zu Übereinstimmungen und Unterschiedlichkeiten der Antworten. Die Fragebögen dienen dem Online-Konfliktvermittler als Grundlage für die folgenden Diskussionsforen. Die Konfliktparteien haben hierbei unterschiedliche Ansichten. Sie können nur ihre eigenen Angaben sehen. Die Angaben des Konfliktpartners sind nur ersichtlich, wenn der Online-Konfliktvermittler diese auf „sichtbar“ stellt (siehe Abbildung 3). Der Online-Konfliktvermittler verfügt also über ein Informationspotenzial, welches er gezielt, aber auch mit größter Vorsicht anwenden kann.


Abbildung 3: Beispielansicht des Mediators

 

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