Mediation & Moderation in der Stadt- und Regionalentwicklung (Anja Terpitz)

3. Einsatz von Moderation & Mediation in regionalen Entwicklungsprozessen

3.1 Moderation

Moderation bezeichnet ein Kommunikationsinstrument, das die strukturierte Einbindung verschiedener Partner in die Entwicklung eines Projektes oder einer Strategie ermöglicht. Der Einsatz von Moderation ist sinnvoll, wenn die Kommunikation und breite Einbindung gewünscht und das Arbeitsergebnis offen ist. Ziel einer Moderation kann es darüber hinaus sein, das fachliche und kreative Potenzial einer Gruppe optimal zu nutzen. Charakteristisch für die Moderation ist der Einsatz eines neutralen und allparteilichen Moderators. Unter Leitung des Moderators suchen die Beteiligten nach einem gangbaren Weg bzw. einer gemeinsamen Lösung. Die Moderation sichert dabei eine Diskussion „auf gleicher Augenhöhe“. Im Ergebnis entstehen Planungen und Entscheidungen, die von der Gruppe getragen werden.

Mit dem gezielten Einsatz moderativer Methoden kann der regionale Entwicklungsprozess eine neue Qualität erhalten. Im Hinblick auf die Beteiligung und Einbindung verschiedener Akteure lassen sich mittels Moderation Kommunikations-, Entscheidungs- und Lösungswege gezielt planen. Eine Moderation trägt zur Aktivierung aller Beteiligten bei, ermöglicht jedem Einzelnen, sich einzubringen und gehört zu werden. Ideen werden festgehalten und in der Gruppe weiterentwickelt. Zusätzlich wird die Verantwortung des Einzelnen gestärkt.

Begibt sich der Regionalmanager in die Rolle des Moderators, sollte er darauf achten, als Methoden- nicht jedoch als Sachexperte zu fungieren. Der Ablauf einer Moderation orientiert sich an einem Phasenmodell. Charakteristisch für eine Moderation ist, dass das Ergebnis offen und Handlungsspielräume vorhanden sind. Die Visualisierung ist Bestandteil des gesamten Moderationsverfahrens. Sowohl die Sachlage als auch Zwischen- und Endergebnisse werden für alle Teilnehmer sichtbar festgehalten. Eine gute Visualisierung unterstützt dabei die Transparenz der Entscheidungswege. Kommt die Moderation im regionalen Entwicklungsprozess zum Einsatz, ist sowohl auf die Planung der Struktur des Gesamtprozesses als auch auf die einzelnen Veranstaltungen zu achten. Die Wahl der Moderationsmethode ist abhängig von der Anzahl der Teilnehmer und der zur Verfügung stehenden Moderatoren. Für Regionalkonferenzen bieten sich bei hoher Teilnehmerzahl beispielsweise Open Space, World Café oder Zukunftswerkstätten an. In Beratungen von Arbeitsgruppen, die sich durch eine geringe Teilnehmeranzahl auszeichnen, ermöglichen beispielsweise Metaplan, Kartenabfragen und Mindmaps eine intensive Themenbearbeitung.