Fazit

Die KPMG Konfliktkostenstudie hat gezeigt, dass es wichtig ist, zunächst die Summe aller Konfliktkosten zu ermitteln. Dafür ist festzustellen, wie die Arbeitszeit der Mitarbeiter geplant wurde und wie sie tatsächlich verwendet wurde. Die daraus entstehende Differenz bildet die Summe der Konfliktkosten. Diese wird ergänzt durch Sachkosten, wie beispielsweise entwendetes Büromaterial oder Beratungskosten, etwa durch die Beauftragung eines externen Rechtsanwalts. Die sich daran anschließende Bestimmung, welche Konflikte dysfunktional und welche funktional sind, muss das jeweilige Unternehmen individuell im Rahmen der Konfliktbearbeitung treffen. Das „Circle of Conflict Modell“ bildet einen zuverlässigen Rahmen, innerhalb dessen eine solche Berechnung erfolgen kann.

Feststellung und Messung von Konfliktkosten sind erste wichtige Schritte. Allerdings stehen Unternehmen, wenn die Konfliktkosten dem Grunde und der Höhe nachidentifiziert sind, im Rahmen der Konfliktbearbeitung anschließend vor der entscheidenden Aufgabe, Möglichkeiten zu finden und umzusetzen, um die Kosten zu reduzieren. Dabei gilt es insbesondere zu ergründen, welche Interessen die Konfliktbeteiligten verfolgen und welche Handlungs- und Entscheidungsoptionen es gibt, diese Interessen bestmöglich zu befriedigen. Dies kann besonders gut im Rahmen eines Konfliktcoachings mit spezialisierten Beratern oder durch Mediationsverfahren mit einem erfahrenen Mediator erfolgen. Zudem können strukturelle Veränderungen im Unternehmen und der Aufbau eines innerbetrieblichen Konfliktmanagements zur Vermeidung von dysfunktionalen Konfliktkosten in der Zukunft empfehlenswert sein.

Bei jeder Maßnahme gilt es den unternehmensspezifischen Besonderheiten ausreichend Rechnung zu tragen und auch die Interventions- und Systemveränderungskosten zu berücksichtigen, um in Zukunft Konfliktkosten im Unternehmen nachhaltig zu reduzieren und am Ende zur Umkehrung des Drucker’schen Satzes zu gelangen: „If you can measure it, you can manage it.“